Die Lage bei Sozialkonzernen in der Krise
Sozialkonzerne sind Unternehmen, die sich für das Wohlbefinden von sozial benachteiligten Menschen einsetzen. Diese gemeinnützigen Unternehmen organisieren Arbeitsplätze für sowohl körperlich als auch geistig beeinträchtigte Menschen, rufen Mutter-Kind-Heime ins Leben, betreuen schwer erziehbare Jugendliche usw. In einigen Sozialkonzernen herrscht auch bei den internen Prozessen und Strukturen die Haltung des freien Gebens und des friedlichen Miteinanders vor. Dieses steht leider im krassen Gegensatz zur notwendigen, kostendeckenden Führung des Unternehmens. Ein Sanierungs-Know-how insbesondere in der Krise fehlt bei den Sozialkonzernen häufig komplett. Hier kann ein Interim CRO helfen.
Um die Durchführung dieser wichtigen sozialen Aufträge für die Zukunft zu sichern, ist die Umsetzung von betriebswirtschaftlich notwendigen Prozessen und Instrumenten zwingend erforderlich. Dazu gehören beispielsweise
- Budgeteinhaltung bzw. Verlustvermeidung,
- fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter in der richtigen Anzahl,
- reibungslose Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Arbeitnehmern,
- effizient aufeinander abgestimmte Abläufe.
Ist der Sozialkonzern erst einmal durch Misswirtschaft und daraus entstehende Mängel in der Dienstleistung in die Schlagzeilen geraten, beschädigt dies das Image. Man benötigt große Kraftanstrengungen sowie lange Zeit, um verlorenes Vertrauen und Kapital zurückzugewinnen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Probleme innerhalb des Unternehmens frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Hierfür sind langjährige Erfahrung und das Sanierungs-Know-how von Experten, wie z. B. Interim Managern mit Restrukturierungserfahrung
(z. B. Interim CRO) aus anderen, durchorganisierten Branchen von großem Nutzen.
Experten aus von vornherein gewinnorientierten Branchen sind es gewohnt, gezielt die Problemfelder der internen Prozesse zu analysieren und zu verbessern. Das beginnt bei der Kosten- und Leistungsrechnung und geht bis zur Optimierung der Personalplanung. Darauf aufbauend erfolgt die Umsetzung der neu zu implementierenden, effizienten Prozesse und der notwendigen Controlling-Systeme.
Das Ergebnis – erreicht durch den Einsatz des Interim CRO
Der Interim Manager bringt eine „wirtschaftliche Denke“ in die Organisation ein. Das Sanierungs-Know-how des Interim Managers fällt bei den Sozialkonzernen auf fruchtbaren Boden.
Die Budgetierung vieler gemeinnütziger Unternehmen durch Gemeinden, Städte, und Länder setzt diese unter Kostendruck. Der branchenfremde Interim Manager kann den Kostendruck managen bzw. neue, nachweislich erreichbare Ziele (Benchmarks) setzen.
Der Interim Manager kennt viele wirtschaftliche Aufbauorganisationen und hat sie bereits mehrfach in Industrie- oder Dienstleistungsunternehmen implementiert.
Häufig haben gemeinnützige Unternehmen gewachsene Strukturen, die die Prozessorganisation nur schwer abbilden können. Diese Strukturen und Berichtswege müssen aufgebrochen werden. Ein Interim Manager kann mit dem Blick von außen eine verantwortliche Personalführung einführen.
Die Verantwortlichen müssen dann konsequent führen, d. h. Ziele, Maßnahmen und Konsequenzen vereinbaren. Ein Interim Manager mit Erfahrung in gewinnorientierten Branchen hat diese Verantwortlichkeiten bereits in vielen Unternehmen eingeführt. Er kann die Führungskräfte mitnehmen oder sogar begeistern, um dies ebenfalls als ihre Aufgabe zu sehen und täglich umzusetzen.
Der wirtschaftsnahe Interim Manager…
- hat Erfahrung im Umgang mit Banken, Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern, um in der Krisensituation den „richtigen Ton“ zu treffen und zielorientiert zu managen,
- kann intern die richtigen Schwerpunkte setzen,
- hat bessere Kontakte zu neutralen, vielleicht auch branchenfremden Know-how Trägern, wie z. B. Experten für ERP-Software,
- hat Erfahrung mit Gewerkschaften vor allem in dem Aushandeln von Sanierungs-/Restrukturierungs- und Tarifverträgen.
Fazit
Das Sanierungs-Know-how führt bei Sozialkonzernen durch die Implementierung vieler Maßnahmen zum Erfolg. Ein erfahrener CRO mit Blick für das Wesentliche schafft eine Transparenz, die eine wirtschaftliche Steuerung des Unternehmens überhaupt erst ermöglicht. Das Reporting gegenüber Trägern und Banken gewinnt somit signifikant an Nachvollziehbarkeit und erleichtert die wirtschaftlich sinnvolle Erreichung sozialer Notwendigkeiten.
So kann der zukunftsorientierte, existenzsichernde Umbau jedes gemeinnützigen Unternehmens gelingen und die erfolgreiche Zukunft auch Ihres Sozialunternehmens gesichert werden.
Sie möchten mehr zum Thema Interim Management erfahren? Sprechen Sie uns an – www.hanse-interimmanagement.de – wir finden den richtigen Interim Manager (als CRO oder in anderen Positionen) für Sie!
Unser nächster Blogbeitrag erscheint am Donnerstag,
dem 09.07.2020
zum Thema Automotive-Markt. Erhalten Sie Einblicke in die Entwicklung des Marktes frisch aus unserer Inhouse-Research-Abteilung.
Ihr HANSE-Interim Team
Andreas Lau und Christian Heuermann
Geschäftsführung
Guten Tag,
ich habe in einem Mandat eine ähnliche Erfahrung in einer Pflegeeinrichtung gemacht, die in eine Betriebsgesellschaft und eine Objektgesellschaft in Form einer Stiftung geteilt war. Neben Prozessen stand auch die Wirtschaftlichkeit, sowie die Finanzierung im Fokus der Aufgabe, ohne dass ich über besondere Kenntnisse im Bereich der Pflege verfügt habe.
Toller Beitrag, meine Rede seit Jahren, dass Branchen-Know-How bei Sanierungen eher behindert, weil der Blick von außen – unter gleichzeitigem Beherrschen des Sanierungsinstrumentariums – der Schlüssel zum Erfolg ist. Im Sozialbereich sollte der CRO über eine besonders ausgewiesene Empathie verfügen, damit ihm die Leute auch folgen.
Sehr richtig, Herr Müller! Vielen Dank für Ihren Kommentar. Empathie ist gesellschaftlich und beruflich ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg!
Wir Interim Manager mit Restrukturierungserfahrung aus der Industrie hätten sicher vielfach die wenigsten Probleme mit solch einem Mandat, weil sehr viele Vorgehensweisen unabhängig von der jeweiligen Branche sind. Auch in der Industrie hatte man nicht in jedem Fall bisher schon mit dem einen oder anderen Produkt, der Branche oder der Leistung zu tun. Wir verfügen über eine unheimlich breit aufgestellte, qualitativ hochwertige Ausbildung und die Erfahrung im Umgang mit aussergewöhnlichen Situationen.
Vor allem müssen Ihre Kunden die außergewöhnlich große Chance erkennen, die ihnen mit unserem Potenzial geboten wird. Aus diesem Grund sollten Sie als Provider die potenziellen Kunden gezielt auf diese Möglichkeit und die Vorteile ansprechen. Ausbildungen wie MBA oder Change Manager (um nur einige zu nennen) sind vollkommen branchenunabhängig.
Erfahrungen in sehr großen Organisationsstrukturen und dem sehr schnellen Erkennen und Heben von Potenzialen in Kombination mit einer strukturierten Vorgehensweise, bspw. anhand eines konkreten Projektplanes können nur sehr wenige Branchenspezialisten vorweisen. Hier hilft beispielsweise wieder eine Ausbildung als Projektmanager in Kombination mit den oben genannten Fähigkeiten.
Die derzeitige Krise und die Unterauslastung der Branche innerhalb der Industrie ermöglichen die Umverteilung hin zum Gesundheits- / Pflegesektor in Einrichtungen mit wirklich schwerwiegenden Problemen.
Sprechen Sie Kunden gezielt darauf an und greifen Sie auf Ihren großen Pool an Leistungsträgern des Interim Managements zurück.
Sehr geehrter Herr Graf,
genau das ist unser Anliegen – unseren großen Pool an Interim Managern vorzustellen und auf Ihre und unsere Expertise – auch in Verbindung mit unserer Schwestergesellschaft HANSE Consulting – hinzuweisen. Wir danken Ihnen sehr für Ihren Kommentar und Ihr Interesse an unserem Blog.
Machen Sie weiter – wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Ihr HANSE Interim-Team
Seit mehr als 3 Jahrzehnten bin ich in der Sozialwirtschaft als CEO, CFO oder CRO tätig. Der Markt ist heute -nahezu pari- aufgeteilt in frei-gemeinnützige* Träger und private (gewerbliche) Träger sowie in (multi-)nationale Konzerne oder KMUs.
Eine Besonderheit ist das Dreiecksverhältnis:
Kunde/ Patient -Leistungserbringer -Kostenträger. Zudem werden die Leistungen durch den Gesetzgeber und die Kostenträger stark reglementiert, sodass kein tatsächlicher freier Markt im klass. Sinne besteht. Oft bestimmt die Devise des SGB „sparsam und wirtschaftlich“ statt Effizienz.
Natürlich gelten auch und gerade in der Sozialwirtschaft (mit gemeinschaftlich finanzierten Geldern) betriebswirtschaftliche Regeln und Management-Techniken, aber der Mensch steht als Kunde oder Mitarbeiter*in im Focus des Handelns. Ein Gefühl für die Branche, fachliches Hintergrundwissen sind für mich unabdingbar – wohl wissend, dass im Krisenfall konsequent gehandelt werden muss. Spezialkenntnisse z.B. bei den Investitionskosten, Entgeltverhandlungen oder Zulassungsbedingungen sind ein Essential und unterscheiden sich von anderen Branchen gravierend. Mit der „veni,vidi,vici-Mentalität“ kommt man da als Manager nicht wirklich an. Noch ein Wort zu den Konzernen. Diese haben meist eigene Kapazitäten, Kompetenzen und den finanziellen Background um eine Krise selbst zu managen. Hier fehlt es häufig an der manpower, sodass Interim-Manager gut unterstützen können. Die KMU hingegen brauchen konkrete Steuerung; allerdings
ist dort die Finanzierung nicht selten das Problem.
Fazit: Die Sozialwirtschaft ist eine weiterhin prosperierende und interessante Branche mit sehr komplexen Strukturen und (häufig) mit reglementierten und schwierigen Re- Finanzierungsstrukturen. Der Werkzeugkasten des Managements ist auch hier anwendbar, findet aber seine Grenzen, wenn es um DEN Menschen geht. Eine bessere Differenzierung zwischen gemeinnützig vs. gemeinwesenorientierten Anbietern ist geboten zumal rd. 50% der Leistungen heute durch private (gewerbliche) Träger erbracht werden. Sowohl gemeinnützige Organisationen als auch private Träger brauchen Gewinne zum Fortbestand der Unternehmen. Zur schnellen Bewältigung einer existenzbedrohenden Krise bei einem Dienstleistungsunternehmen in der Sozialwirtschaft sind Management-know-how -UND- Branchenkenntnis für mich unabdingbar.
(*) gemeinnützig i.S. der Abgabenordnung (AO)
Sehr geehrter Herr Lomb, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar, der dank Ihrer Expertise mehr als lesenswert ist!
Im Bereich Gemeinnütziger Unternehmen tritt u. a. die Problematik ehrenamtlicher Entscheider zu Tage. Menschen, die es gut meinen und Verantwortung übernehmen, leider jedoch häufig deutlich zu wenig oder gar keine Führungs- und Managementerfahrung mitbringen.
Ihr „gut gemeintes“ Handeln verstärkt mitunter dramatisch die Situation. Schwierige, jedoch notwendige Maßnahmen, werden nicht erkannt, zur Seite geschoben oder unprofessionell angegangen.
Interim Management kann hier strategisch wie operativ die ehrenamtlichen Entscheidungsträger entlasten und die Unternehmen professionell voranbringen.