„Ich brauche keinen Feel-Good-Manager, ich brauche Ergebnisse.“
So oder so ähnlich klingen die Erwartungen vieler Auftraggeber im Interim Management. Was dabei oft übersehen wird: Ergebnisse hängen nicht nur von Fachwissen und Erfahrung ab, sondern ganz entscheidend von der Fähigkeit, Menschen in kürzester Zeit zu erreichen.
Interim Manager betreten Organisationen im Ausnahmezustand. Sei es durch Wachstum, Wandel oder Krise. Wer dann ausschließlich auf Prozesse und Projektpläne setzt, verpasst das größte Erfolgspotenzial: die Menschen.
Emotionale Intelligenz ist keine Kuschelecke. Sie ist der Schlüssel, um Akzeptanz, Orientierung und Wirksamkeit zu schaffen. Gerade in der Führung auf Zeit.
Was emotionale Intelligenz im Interim Management bedeutet
Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Im Interim Management bedeutet das vor allem: zuhören, deuten, spiegeln und steuern.
Drei Fähigkeiten stehen im Vordergrund:
- Selbstwahrnehmung: Interim Manager, die sich ihrer Wirkung bewusst sind, können gezielt steuern, wie sie auftreten, besonders in sensiblen Phasen.
- Empathie: Wer Teamdynamiken erkennt, bevor sie ausgesprochen werden, kann gezielt Brücken bauen und Spannungen entschärfen.
- Kommunikationsstärke: Klare, ruhige und respektvolle Kommunikation schafft Vertrauen, auch ohne offizielle Weisungsbefugnis.
Der erste Eindruck zählt, besonders im Mandat auf Zeit
Viele Interim Manager haben nur wenige Tage, um als Führungspersönlichkeit wahrgenommen zu werden. Fachliche Autorität ist wichtig. Aber sie allein reicht nicht aus, um Akzeptanz in Teams zu gewinnen.
Die ersten Gespräche im Unternehmen sind oft entscheidender als das Kick-off-Meeting.
Interim Manager, anonym, aus einem Sanierungsmandat
Ein souveräner Auftritt, echtes Interesse an Menschen und eine klare Haltung zur Situation vor Ort können entscheidend sein. Wer es schafft, Vertrauen aufzubauen, legt den Grundstein für Zusammenarbeit. Wer daran scheitert, wird oft als Fremdkörper empfunden, selbst wenn die fachlichen Empfehlungen richtig sind.
EQ als Erfolgsfaktor in kritischen Mandaten
Gerade in Transformations- oder Krisensituationen wird emotionale Intelligenz zum Erfolgsfaktor. Es geht nicht nur darum, Maßnahmen umzusetzen. Es geht darum, Orientierung zu geben. Menschen folgen nur dann, wenn sie den Weg nachvollziehen können und demjenigen, der ihn vorgibt, vertrauen.
Typische Herausforderungen:
- Teams sind verunsichert oder misstrauisch
- Führungskräfte sehen den Interim Manager als Kontrolle von außen
- Die Stimmung im Unternehmen ist gereizt oder lethargisch
Hier hilft keine PowerPoint-Folie. Hier helfen Augenhöhe, Gespräche und Verlässlichkeit.
Fachlich top reicht nicht aus
Viele Mandate werden an Kandidaten vergeben, die fachlich überzeugen. Doch nicht selten zeigt sich im Verlauf: Methodenkompetenz allein bringt Projekte nicht ans Ziel.
Er konnte die Zahlen analysieren, aber das Team war nach zwei Wochen komplett abgetaucht.
Zitat aus einer Rückmeldung eines mittelständischen Kunden
Was in Vorstellungsgesprächen überzeugt, muss im Alltag Wirkung entfalten. Interim Manager mit hoher emotionaler Intelligenz nehmen Spannungen früh wahr, sprechen Probleme an, ohne sie zu dramatisieren, und schaffen dadurch Handlungsfähigkeit.

Emotionale Intelligenz erkennen und gezielt einsetzen
Emotionale Intelligenz lässt sich nicht in einem Lebenslauf ablesen. Sie zeigt sich in Gesprächen, in der Haltung und in der Art, wie jemand über frühere Herausforderungen spricht. Deshalb ist bei HANSE Interim die finale Auswahl von Interim Managerinnen und Managern auch nicht automatisiert, sondern ganz bewusst Teamsache.
Die Relationship-Managerinnen erstellen auf Basis des Kundenbriefings eine Long List mit passenden Profilen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung wird daraus eine qualifizierte Short List. Das entscheidende Kriterium ist dabei nicht nur Erfahrung oder Branchen-Know-how, sondern vor allem auch das „emotionale“ Matching: zum Unternehmen, zur Situation, zu den handelnden Personen.
Meistens braucht ein Mandat mehr als Fachwissen. Emotionale Intelligenz ist immer ein großer Schlüssel zur Lösung.
Andreas Lau, Geschäftsführer HANSE Interim
Die Auswahl erfolgt im gemeinsamen Zusammenspiel mit unseren Relationship-Managerinnen, fachlich fundiert, menschlich sensibel. Denn jede Antenne empfängt andere „chemische Wellen“ und Facetten eines interessanten Interim Managers. Erst ein stimmiger Kanon unseres Auswahlteams verspricht den emotional spannendsten Kandidaten. Und wenn es im Team mal nicht stimmig werden will? Nur dann singt der Projektverantwortliche mal mit zwei Stimmen. Immer mit dem Ziel, den besten Fit für Mandat und Kunde sicherzustellen.
Fazit: Wer führen will, muss fühlen können
Interim Manager bewegen sich in einem Spannungsfeld aus Leistungserwartung und Beziehungspflege. Wer beides ernst nimmt, erhöht seine Wirksamkeit, nicht trotz, sondern wegen emotionaler Intelligenz.
Ergebnisse entstehen durch Menschen. Und Menschen folgen nur dann, wenn sie sich gesehen und verstanden fühlen. Interim Manager, die dies erkennen und umsetzen, machen nicht einfach nur einen guten Job. Sie machen den Unterschied.
Mit besten Grüßen
Ihre HANSE Interim-Geschäftsführung
Andreas Lau