Als Anbieter von temporären Managementlösungen für Unternehmen seit fast 25 Jahren liegt es in unserer Verantwortung, nicht nur maßgeschneiderte Lösungen für die Unternehmer anzubieten, sondern auch die Herausforderungen und Erfahrungen unserer Interim Manager zu verstehen und anzuerkennen. Heute möchten wir einen Blick auf ein Thema werfen, das in der Geschäftswelt oft im Verborgenen bleibt, aber dennoch einen wachsenden Einfluss auf die Verbindlichkeit in unserer Branche hat: Ghosting
Interim Manager, bekannt für ihre Flexibilität, Expertise und die Fähigkeit, sich schnell in unterschiedliche Unternehmenskulturen zu integrieren, stehen gelegentlich vor der Herausforderung des Ghostings. Dieses Phänomen, das ursprünglich aus dem sozialen und Dating-Bereich bekannt ist, tritt auch im professionellen Kontext immer häufiger auf, wenn Anfragende nach anfänglichem Interesse plötzlich und ohne Erklärung nicht mehr erreichbar sind. Doch was treibt Organisationen und ihre Vertreter um, sozusagen als erste Botschafter oder als Visitenkarte ihres Unternehmens, sich so in der Geschäftswelt zu verhalten? Und wie gehen Interim Manager und Provider mit dieser Situation um? Und welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die negativen Auswirkungen zu minimieren?
Was ist Ghosting im Geschäftsleben?
Ghosting beschreibt den plötzlichen Abbruch der Kommunikation zwischen zwei Parteien. Dieses unerwartete Schweigen führt nicht nur zu Verwirrung und Frustration, sondern kann auch die Planungssicherheit und Motivation der betroffenen Manager beeinträchtigen.
Ghosting ist ein Phänomen, das nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in der Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Auswirkungen auf Unternehmen
Ghosting hat nicht nur Auswirkungen auf Interim Manager, sondern kann auch für Unternehmen erhebliche negative Folgen haben. Die Außendarstellung leidet unter der fehlenden Kommunikation, was zu einer unnötigen Belastung der Unternehmensreputation führt. Besonders im Bereich des Employer Brandings hinterlässt Ghosting bei Bewerbern einen schlechten Eindruck. Dies kann sich in negativen Bewertungen auf Plattformen wie kununu oder in den sozialen Medien widerspiegeln und potenzielle Talente abschrecken. Zudem springen präsentierte Interim Manager ab, bevor das Unternehmen die Chance hat, den vielleicht besten Kandidaten zu gewinnen.
Dieser Verlust an Vertrauen und Verbindlichkeit kann langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und das Image des Unternehmens schädigen.
Ghosting kann zudem die Wahrnehmung bestimmter Branchen oder Unternehmen negativ beeinflussen, was wiederum langfristige Auswirkungen auf Geschäftsbeziehungen haben kann.
Auswirkungen auf Interim Manager
Ghosting kann bei Interim Managern zu Frustration, Unsicherheit und einer Beeinträchtigung der Planungssicherheit führen. Auch Interim Manager sind nicht immun gegen die emotionale Belastung, die mit Ghosting einhergeht. Plötzlich nicht mehr kontaktiert zu werden, kann das Selbstvertrauen untergraben und Fragen nach dem eigenen Marktwert aufwerfen.
Ghosting führt nicht nur zu einer Zeit- und Ressourcenverschwendung, sondern kann auch das Vertrauen und das Engagement der betroffenen Interim Manager untergraben, im Übrigen auch in die Provider, die womöglich nicht rückmelden, dass sie geghostet wurden – sie werden dann selbst zum Ghost.
Warum tritt Ghosting auf?
Die Gründe für Ghosting sind vielfältig: interne Unsicherheiten, organisatorische Veränderungen, mangelnde Professionalität oder einfach die Entscheidung für einen anderen Kandidaten ohne klare Absage. Oft wird aus Verlegenheit oder Zeitmangel keine Rückmeldung gegeben, was die Frustration auf beiden Seiten verstärkt.
Häufige Gründe für Ghosting:
Konfliktvermeidung: Ähnlich wie im privaten Bereich vermeiden Menschen im Geschäftsleben oft unangenehme Konfrontationen. Es ist einfacher, den Kontakt abzubrechen, als sich einer schwierigen Unterhaltung zu stellen.
Mangelnde Professionalität: In einigen Fällen kann Ghosting auf mangelnde Professionalität oder Respektlosigkeit hinweisen. Dies kann besonders frustrierend sein, wenn viel Zeit und Mühe in eine Geschäftsbeziehung investiert wurde.
Bessere Angebote: Interim Manager könnten plötzlich abtauchen, weil sie ein besseres Jobangebot erhalten. Interessenten könnten präsentierte Interim Manager des Providers ghosten, weil sie das Projekt doch nicht durchführen möchten oder einen anderen Kandidaten z.B. intern gefunden haben.
Überforderung: Manchmal sind Menschen einfach überfordert, heutzutage vielleicht auch nur zeitlich und wissen nicht, wie sie auf eine Situation reagieren sollen. Dies kann dazu führen, dass sie den einfachsten Ausweg wählen und den Kontakt abbrechen.
Bequemlichkeit: In der heutigen digitalen Welt ist es oft einfacher, jemanden zu ignorieren, als eine Beziehung formell zu beenden.
Wie kommt Ghosting in der Interim Management Branche vor?
In der Interim Management Branche ist Professionalität und Zuverlässigkeit von entscheidender Bedeutung. Leider macht Ghosting auch vor diesem Bereich nicht halt und kann sowohl für die Manager als auch für die Unternehmen unvorhergesehene Hindernisse darstellen.
Ghosting in der Interim Management Branche hat oft ähnliche Gründe wie in anderen beruflichen Kontexten. Hier sind einige spezifische Aspekte:
- Hohe Nachfrage: In Zeiten hoher Nachfrage nach Interim Managern kann es vorkommen, dass Kandidaten mehrere Angebote gleichzeitig erhalten und sich dann für das Attraktivste entscheiden, ohne den Provider zu informieren.
- Kommunikationsprobleme: Missverständnisse oder unklare Absprachen können dazu führen, dass ein Interim Manager den Kontakt abbricht, besonders wenn die Erwartungen an das Projekt nicht klar kommuniziert wurden.
- Zeitdruck: Interim-Manager arbeiten oft unter hohem Zeitdruck und müssen schnell Entscheidungen treffen. Dies kann dazu führen, dass sie weniger Zeit für eine ordnungsgemäße Kommunikation haben.
Und wie ist es umgekehrt, wie erleben Interim Manager das Ghosting von Providern oder Unternehmen?
Interim Manager können ebenfalls von Ghosting betroffen sein, wenn Unternehmen oder Provider plötzlich den Kontakt abbrechen. Hier sind einige augenscheinlich mehr werdende Erfahrungen und Herausforderungen, die Interim Manager in solchen Situationen erleben:
- Verlorene Zeit und Ressourcen: Interim Manager investieren oft viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung auf einen Pitch oder ein Projekt. Wenn ein Unternehmen plötzlich den Kontakt zum Provider abbricht, sind diese Investitionen ohne Nennung eines Grundes durch den Provider/Unternehmen verloren.
- Unsicherheit und Frustration: Das plötzliche Schweigen eines Unternehmens kann zu Unsicherheit und Frustration führen. Interim Manager sind auf klare Kommunikation angewiesen, um ihre Arbeit effektiv planen und durchführen zu können.
- Verpasste Gelegenheiten: Während Interim Manager auf eine Rückmeldung des Ghosts warten, könnten sie andere potenzielle Projekte oder Angebote verpassen. Das Warten kann auch Opportunitätskosten verursachen.
In einer Welt, die zunehmend von schnellen Veränderungen und unvorhersehbaren Herausforderungen geprägt ist, ist es wichtig, dass wir als Branche zusammenkommen, um diese Probleme anzusprechen und konstruktive Lösungen zu finden. Durch unser Engagement für Professionalität, klare Kommunikation, Empathie, branchenspezifische Anpassung, Lösungsorientiertheit, Authentizität und Vertrauenswürdigkeit werden wir mit HANSE Interim weiterhin dazu beitragen, die Interim Management Branche zu stärken und positive Veränderungen herbeizuführen.
Strategien für Interim Manager gegen Ghosting
Um mit solchen Situationen umzugehen, können Interim Manager folgende Strategien anwenden:
Proaktive Kommunikation: Klare Absprachen zu Beginn des Prozesses, insbesondere bezüglich Rückmeldefristen, helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Interim Manager sollten nicht zögern, nach einer angemessenen Zeit nachzufassen.
Emotionale Distanz und parallele Optionen: Es ist wichtig, eine gewisse emotionale Distanz zu wahren und immer mehrere Optionen im Blick zu haben. So wird die Abhängigkeit von einer einzelnen Möglichkeit reduziert.
Networking und persönliche Marke: Der Aufbau eines starken Netzwerks und die Pflege der eigenen Marke helfen, langfristig verlässliche Verbindungen aufzubauen und das Risiko von Ghosting zu minimieren. Interim Manager mit einer starken Branchenpräsenz, sei es durch Publikationen oder Auftritte auf Veranstaltungen, werden seltener ignoriert.
Präventive Maßnahmen für Unternehmen
Klare Zeitrahmen und proaktive Information bei Verzögerungen sind entscheidend.
Unternehmen können verschiedene Strategien anwenden, um Ghosting von Interim-Managern zu vermeiden, unerlässlich sind unserer Meinung nach:
- Klare Kommunikation: Von Anfang an klare Erwartungen und Kommunikationsrichtlinien für die eigenen Mitarbeiter festlegen. Mitarbeiter bzgl. des gewünschten Kommunikationsbenehmens mit Geschäftspartnern schulen. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Professionalität der Unternehmensvertreter im Außenauftritt klar zu definieren.
- Regelmäßige Updates: Den Interim-Manager bzw. den Provider regelmäßig über den Fortschritt des Pitch-Prozesses informieren – wenn nicht aktiv so zumindest auf Nachfrage. Dies zeigt Engagement und Interesse an den präsentierten Interim Managern und wertschätzt die Leistung des Providers.
Schlussendlich sind es eigentlich selbstverständliche (verlernte?) Manieren des gesellschaftlichen Miteinanders – auch in der Geschäftswelt.
Fazit
Ghosting ist eine Herausforderung, der sich sowohl Interim Manager als auch Unternehmen und Provider stellen müssen. Durch offene Kommunikation, professionelles Verhalten und klare Erwartungshaltungen können alle Seiten dazu beitragen, diese Dynamik zu minimieren.
HANSE Interim steht unmissverständlich für die kontinuierliche und nachhaltige Abfrage von Informationen aller Parteien und deren Weitergabe an den richtigen Partner im Akquisitionsprozess. Eine Versäumnis ist bei uns ein interner und individueller Prozessfehler und nicht ein sich vermehrendes (Nicht-)Kommunikationsprinzip – ist das old-fashioned?
Haben Sie selbst schon einmal Ghosting erlebt? Was denken Sie? Teilen Sie uns und unseren Lesern in der Kommentarfunktion gern mit, wie Sie damit umgegangen sind.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre HANSE Interim-Geschäftsführung
Andreas Lau
Bis zum ersten Logdown war mir dieses Phänomen als aktiver Vertriebler im SAP-Umfeld als seltenes Phänomen bekannt. Und v.a. ein Zeichen dafür, dass das Gegenüber mit Bestimmtheit der falsche Ansprechpartner war. Peinlich für denjenigen, der sich als Nobody outetet, weil er wie ein kleines Kind auf Tauchstation gehen musste, um ungesehen zu bleiben. Und dann die brachiale Wende! Seit Mitte 2021 hat sich das Ghosting zu einem festen Bestandteil meiner Tätigkeit etabliert und das Geschäftsvolumen HALBIERT. Themen, die vor 2020 zufriedenstellend bis sehr gut liefen, sind TOT! Es wird nur noch nachgefragt oder gekauft was absolut lebensnotwendig und unvermeidbar ist. Entscheidungs- und Bedarfsträger gehen auf Tauchstation, vermeiden den Kontakt und v.a. die aufrichtige Kommunikation, die ja absolut nichts verwerfliches ist. Wenn Budget-Freeze ausgerufen ist, dann ist das eine (oft) vernünftige Entscheidung, wenngleich auch etwas phantasielos. Aber es ist ein Wort und eine Ansage, auf die man sich einstellen kann. Stattdessen verschwinden Ansprechpartner im Nirvana, keine Reaktion auf Mails, Anrufe oder Ansprachen jeglicher Art. Nichts hören – nichts sehen – nichts sagen! Wie die drei Affen, die jeder kennt, der WhatsApp & Co. benutzt! Und das auf breiter Front und v.a. durchgängig ab dem mittleren Management bis in die Führungsetagen!! Nicht selten wird dabei gelogen und verleugnet, was ich im B2B für komplexe Dienstleistungen und Produkten als absolutes No-Go empfinde. Die meisten von uns haben einen gehobenen Abschluss und in der Uni (oder wo auch immer) eigentlich gelernt, in außergewöhnlichen Situation Profil, Kreativität und Führungsstärke zu zeigen. Statt dessen – Ghosting! Abtauchen ins “Drei-Affen-Land”! Ein Massenphänomen – ich kann es nur immer wieder bestätigen. Daher freut es mich um so mehr, dass sich Herr Lau des Themas angenommen hat. Vor allem, weil die sogenannten Führungskräfte der Neuzeit zwar blütenweiße Turnschuhe für 200 EUR an den Füßen, aber sonst immer weniger Führungsqualitäten, situationsbezogene Kreativität und Profil zu bieten haben. Ich bin gespannt, was dabei herauskommen wird, wenn man ihnen das beliebte Ghosting als unpassendes Verhalten verkaufen wird.
Vielen Dank für Ihren ausführlichen und persönlichen Einblick! Ihre Erfahrungen spiegeln genau das wider, was viele von uns im B2B-Umfeld seit einigen Jahren beobachten – Ghosting hat sich von einem seltenen Phänomen zu einem echten Hindernis für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen entwickelt. Es ist besonders frustrierend, wenn es an grundlegender Kommunikationsbereitschaft mangelt und Entscheidungsprozesse ins Stocken geraten, ohne dass dies offen angesprochen wird.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu: Eine ehrliche und klare Ansage, selbst wenn sie Budgetkürzungen oder Prioritätenverschiebungen betrifft, ist allemal besser als das Verschwinden im “Nichts”.
Unser Ziel ist es, das Thema Ghosting nicht nur auf den Tisch zu bringen, sondern konkrete Lösungen aufzuzeigen, wie Unternehmen und Manager diesem Verhalten entgegenwirken können. Es geht um mehr als nur “kommunizieren oder nicht kommunizieren” – es geht darum, wie wir wieder zu einer Kultur des offenen, respektvollen Austauschs zurückfinden, um langfristig tragfähige Geschäftsbeziehungen zu sichern.
Ich freue mich auf den weiteren Dialog zu diesem wichtigen Thema und bin gespannt, wie wir gemeinsam Wege finden, das Ghosting im Business wieder zurückzudrängen.
Mit besten Grüßen
Andreas Lau
“Proaktive Kommunikation: Klare Absprachen zu Beginn des Prozesses, insbesondere bezüglich Rückmeldefristen, helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Interim Manager sollten nicht zögern, nach einer angemessenen Zeit nachzufassen.” Volltreffer! Jetzt geht es ans Reden! Erwartungen managen – auf allen Seiten … Klare und konsistente Kommunikation. Das ist der Schlüssel auf dem sich ständig verändernden Interim-Markt !!
Vielen Dank für Ihre Zustimmung und den wertvollen Kommentar! Sie haben absolut recht – klare Kommunikation und das proaktive Managen von Erwartungen sind entscheidend, besonders auf dem dynamischen Interim-Markt.
Ein offenes Gespräch, in dem klare Absprachen zu Rückmeldefristen und Erwartungen getroffen werden, kann viele Probleme verhindern. Und wie Sie richtig betonen – das Nachfassen nach einer angemessenen Zeit ist ebenso wichtig. Hier gilt es, auf allen Seiten eine Kommunikationskultur zu fördern.
Vielen Dank für den Austausch – genau diese Art von Dialog bringt uns im Interim Management weiter!
Mit besten Grüßen
Andreas Lau
Lieber Herr Bartel,
vielen Dank für Ihren umfassenden Kommentar.
Neben all diesen nachvollziehbaren kritisierten früher oder vor Corona nicht bekannten Verhaltensweisen ist das schlimme doch, dass sich das Erfolgs-/Umsatzvolumen halbiert, aber das Arbeitsvolumen tatsächlich nicht.
Dabei wollen wir doch alle immer effizienter werden und müssen es auch.
Doch mit Ghosting schaffen wir uns auf allen Wertschöpfungsebenen echten teuren Leeraufwand.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihren wertvollen Beitrag auf meine persönliche linkedin Seite kopieren würden – dort wird auch fleißig diskutiert und Ihr Beitrag bringt wirklich vieles auf den Punkt.
Viele Grüße,
Andreas Lau
Ein guter und fundierter Beitrag, lieber Andreas Lau, der die gegenwärtigen Verhältnisse im Interim Management Geschäft gut skizziert. Als Interim Managerin erlebe ich dieses Phänomen verstärkt seit ein bis zwei Jahren, aus meiner Warte verstärkt von Seiten der Provider. Anruf, sehr wichtiges Projekt, sehr dringlich, schnelle Anpassung des CV an die Projektanforderungen, man bespricht die erforderlichen Konditionen, inklusive Tagessatz und dann nichts mehr. Auf eigenes Nachfassen per Telefon bekommt man die/den Ansprechpartner gar nicht mehr zu sprechen oder erhält zur Antwort, der Kunde hätte keine Response hinterlassen, woran es gelegen habe. Insbesondere dieses Jahr ist dieses Phänomen beinahe die Regel und nicht die Ausnahme geworden.
Ich frage mich und zwar aus echtem Interesse, wie der Vertriebsprozess bei so manchem Provider abläuft. Hier mangelt es mir an Transparenz und ich wäre gerne bereit, Lösungen für eine bessere Zusammenarbeit im Vertriebsprozess zu finden und den Provider damit stärker zu unterstützen. Zum Beispiel die Aussagen des Kunden zu analysieren, Vorwände von echten Kundeneinwänden zu unterscheiden etc. Wenn es immer mehr anfragende Kunden gibt, die eine nicht unerhebliche Vorleistung von Provider und Interim Manager kostenlos in Anspruch nehmen und dann einfach wortlos abtauchen, ist es offenbar an der Zeit diese Sorte von Kunden klar auf ihre Eigenschaft als ernst zu nehmende Kunden zu qualifizieren. Die Zeiten sind härter geworden, die Methoden sollten darauf angepasst werden. Möglicherweise liegt es beim Ghosting auch daran, dass die anfragenden Personen auf Kundenseite gar keine sind, weil sie nicht die Entscheidungsbefugnis und die erforderliche Budgetverantwortung dafür haben. Hier gibt es sicherlich nicht wenige, die sich nur mal umhören wollen, was der Markt so hergibt, ihren eigenen Marktwert als Unternehmen testen wollen aber nie mit der Absicht anfragen, einen Interim Manager ernsthaft zu engagieren. Das muss vorab vom Provider klar festgestellt werden, sonst laufen wir immer mehr Gefahr, uns mit unqualifizierten Kunden à la “ich werde es mir überlegen”, “Ich muss es noch mit …besprechen”, “später, aber nicht jetzt”, “es ist mir zu teuer” usw. die Zeit stehlen und den Frust unnötig vergrößern.