Die Bundesregierung hat mit zwei weitreichenden Entscheidungen neue wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen geschaffen:
Ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaschutz sowie die dauerhafte Lockerung der Schuldenbremse zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben über 1 % des BIP.
Doch wie wirken sich diese Maßnahmen auf den Arbeitsmarkt aus? Welche Konsequenzen ergeben sich für den Einsatz von Interim Management und in welchen Bereichen entsteht konkreter Bedarf?
Diesen Fragen sind wir im Rahmen einer HANSE Interim Blitzumfrage nachgegangen. 90 Teilnehmer, darunter Unternehmer*innen, Entscheider*innen und Interim Manager*innen haben im März 2025 ihre Einschätzung abgegeben.
Erwartungen an den Arbeitsmarkt und den Einsatz von Interim Management
Die Mehrheit der Befragten blickt mit verhaltenem Optimismus auf die angekündigten Programme.
Rund 50 % erwarten positive Effekte auf den deutschen Stellenmarkt, insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte 2025 bzw. im Jahr 2026.
Gleichzeitig rechnet knapp die Hälfte der Teilnehmenden mit einem steigenden Bedarf an Interim Management sowohl zur operativen Unterstützung als auch zur Umsetzung strategischer Veränderungsvorhaben.
Transformation, Technik und Steuerung im Fokus
Bei den Funktionen, in denen externe Management-Kompetenz besonders gefragt ist, liegt der Fokus klar auf Transformation, Projektsteuerung, und IT.
Mit Abstand am häufigsten genannt wurde die Rolle des Chief Restructuring Officer (CRO). Ein deutliches Signal für den Bedarf an Führungspersönlichkeiten in kritischen Veränderungssituationen.
Auch interimistische CTOs, CIOs, CFOs und Projektmanager*innen werden stark nachgefragt, immer dann, wenn Umsetzungskraft auf Zeit benötigt wird.
Branchen mit hohem Bedarf – öffentlicher Sektor im Aufwind
Als besonders relevante Einsatzfelder wurden Digitalisierung, Infrastruktur sowie Industrie und Energieversorgung genannt.
Auffällig häufig taucht auch die rüstungsnahe Industrie in den Antworten auf, allerdings nicht ohne Differenzierung:
Ein Drittel der Befragten äußert ethische oder kulturelle Bedenken gegenüber Einsätzen in diesem Bereich, während andere den entstehenden Projektbedarf betonen, vor allem im Hinblick auf Effizienz, Steuerung und Aufbaustrukturen.
Fazit: Interim Management wird strategischer
Die Ergebnisse der Blitzumfrage zeigen: Interim Manager werden zunehmend nicht nur als Lückenfüller, sondern als strategische Partner auf Zeit gesehen. Der zunehmende Druck zur Umsetzung, kombiniert mit Fachkräftemangel und politisch induziertem Veränderungsdruck, stärkt die Rolle externer Führung.
Dabei zählt nicht nur Fachlichkeit, sondern auch Haltung, Klarheit und Verantwortung, insbesondere in sensiblen Mandatsfeldern.
Zur gesamten Auswertung
Die ausführlichen Ergebnisse haben wir in einem kompakten Bericht für Sie zusammengestellt.
Wir möchten uns herzlich bei allen Teilnehmern der Blitzumfrage für ihre Zeit und wertvollen Beiträge bedanken!
Mit besten Grüßen
Ihre HANSE Interim-Geschäftsführung
Andreas Lau