AIMP Jahresforum 2022 Bericht

Die bessere Lösung finden – wie schaffen wir das?

Immer auf der Suche nach der besseren Lösung?

Unter diesem Motto „Die bessere Lösung“ fand das 16. AIMP Jahresforum auf Burg Schwarzenstein in wundervollem Ambiente und endlich wieder live mit über hundert Gästen, dem „Who is who“ des Interim Managements statt.

Die Auftakt-Keynote zum Motto bot Prof. Markus Hengstschläger mit einem fulminanten Vortrag zur Lösungsbegabung – wie kann man das Talent für Lösungsfindung fördern und warum sinkt die Lösungsbegabung in unserer Volkswirtschaft. Mit leicht verständlichen überzeugenden Beispielen transportierte er die Erkenntnisse eines Genetikers.

Dem Impuls schlossen sich eine Reihe weiterer Vorträge und Workshops an, die das Thema von allen Seiten diskutierten.

Ist die breit abgestützte Entscheidung im Gremium besser als jene im Alleingang?

Dr. Harald Wachenfeld (IMS Interim Management Solutions) und Andreas Lau (HANSE Interim) moderierten den Workshop „Ist die breit abgestützte Entscheidung im Gremium besser als jene im Alleingang?“ – ein hochkarätiger Teilnehmerkreis von erfahrenen Interim Managern diskutierte das Leitthema über 90 Minuten mit uns.

In einem spannenden Workshopformat verteidigten wir vier Teilthesen gegenüber den Diskutanten und sammelten unterstützende wie widerlegende Argumente der Diskutanten.

Dabei lernten wir von einer Interim Managerin aus dem medizinischen Bereich, dass gesetzlich vorgesehen ein Gremium aus hochqualifizierten Ärzten, Juristen o.a. Fachleuten berät, um eine breit gestützte Empfehlung zum weiteren Schicksal eines im kritischen Zustand befindlichen Patienten auf der Intensivstation abzugeben. Aber die Einzelentscheidung müssen dann doch der Patient bzw. seine Bevollmächtigten treffen.

Eine übermächtige Bedeutung für breit gestützte Gremiumentscheidung haben sich die Atommächte auferlegt. Es ist immer ein Gremium von zwei oder mehr Entscheidungsträgern, die den roten Knopf drücken müssen – aus gutem Grund und ganz schön aktuell.

Aber für die meisten Entscheidungen im Wirtschaftsleben neigten die Diskutanten dazu, dass Gremien oder besser Teams bewusst nach der Art der zu treffenden Entscheidung eingesetzt werden sollten. Der verantwortliche Manager soll entscheiden, ob er ein fachlich hochwertig besetztes Team einsetzt, um seine Entscheidungen vorzubereiten, mit weiteren nicht bedachten Argumenten zu erweitern, oder auch abzusichern. Gewichtige Gründe zur breit gestützten Entscheidung mit Team können in der Tragweite der zu treffenden Entscheidung, wie zum Beispiel bei großen Investitionen, liegen oder wenn rechtzeitig ein hohes Commitment vor der anstehenden Entscheidung von betroffenen Bereichen erreicht werden soll. Bei einfachen Routineentscheidungen mit geringer Komplexität hingegen, sollte die Einzelentscheidung führend sein, um den Vorteil der Schnelligkeit nutzen zu können.

Die Konsultative Einzelentscheidung – Unser Favorit!

Zusammenfassend haben wir den Begriff der Konsultativen Einzelentscheidung geprägt.

Im nächsten Urlaub werden wir erst einmal das Buch „Die Lösungsbegabung“ lesen.

Andreas Lau