Interim CRO Chemiebranche

Interim CRO integriert unter Brexit Bedingungen in der Chemiebranche

Integration eines Chemieunternehmens in einen britisch-amerikanischen Konzern in unsicheren Zeiten des Brexits kann gelingen – mit dem richtigen Interim CRO und im Team!

Die Lage

Ein mittelständisches Unternehmen hatte sich in den vergangenen Jahren eine gute und stabile Wettbewerbsposition auf dem Markt für die Versorgung von Firmen mit Kältemitteln (komprimierte verflüssigte Gase) für stationäre und mobile Klimaanlagen erkämpft. Der geschäftsführende Gesellschafter verkaufte sein Unternehmen an einen international agierenden Konzern mit europäischem Sitz in UK. Bei den Mitarbeitern des Unternehmens herrschte Verunsicherung darüber, wie die Geschäfte und Abläufe nach dem Ausscheiden des Gesellschafters weiterentwickelt und erfolgreich gesteuert werden. Der verbliebene technische Geschäftsführer und auch viele Mitarbeiter der zweiten Führungsebene waren mit einer komplett veränderten Führungs- und Kommunikationskultur konfrontiert, wozu auch der Austausch wesentlicher Informationen in englischer Sprache und häufig über Video-Konferenzen gehörte. Missverständnisse durch unterschiedliche Sprachen und Kulturen, Ängste hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit sowie persönlicher Entwicklungsmöglichkeiten behinderten und gefährdeten die kontinuierliche, erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens. HANSE Interim konnte einen Interim CRO stellen, der die Integration des Mittelständlers in die neue Muttergesellschaft begleitete und unterstützte.

Zu seinen Aufgaben gehörten:

  • Kommunikation mit den ausschließlich englisch-sprachigen Führungskräften in UK verbessern
  • Integrationsschritte abstimmen und umsetzen
  • Führungskräfte in Teamverständnis und Entscheidungskompetenz weiterentwickeln

Zusätzlich besaß der Interim Manager Erfahrung und Expertise aus der Führung von Produktionsstätten (Werksleitung, Produktionsleitung), denn sollten die Verhandlungen der neuen Unternehmensführung mit dem verbliebenen technischen Geschäftsführer nicht erfolgreich mit einer neuen Vertragsvereinbarung zum Head of Sites & Operations abgeschlossen werden, stünde sofort eine erfahrene interimistische Führungskraft zur Verfügung.

Am Anfang des Projekts standen zwei Tage intensiver Gespräche und Vertiefung des Briefings in der europäischen Zentrale der neuen Mutter in UK an. Im Mittelpunkt standen die strategischen Ziele für Europa, die Unternehmens- und Führungskultur und der persönliche Kontaktaufbau mit den Direktoren der verschiedenen Funktionen im Unternehmen. Vor Ort – im übernommenen Tochterunternehmen im Norden Deutschlands – galt es, in den ersten Wochen mit möglichst vielen Mitarbeitern Gespräche zu führen, um etwas über ihre Sicht auf die Unternehmenssituation und ihre persönlichen Befindlichkeiten zu erfahren.

Zu Beginn des zweiten Einsatzmonats im Unternehmen wurde klar, dass auch der technische Geschäftsführer die Firma verlassen würde, woraufhin auch weitere Fachkräfte begannen, sich neu zu orientieren. Dieser Phase fortschreitender Verunsicherung wurde über Informations-veranstaltungen für die Mitarbeiter gegengesteuert: Führungskräfte aus UK standen Rede und Antwort zu neuen Konzepten. Aufgabe des Interim Managers war es, zu übersetzen, Fragen zu adressieren und zu klären, insgesamt die Kommunikation zu verbessern und Vertrauen aufzubauen. Ebenso wichtig waren die konzeptionelle Vorbereitung neuer Arbeitsverträge für alle Mitarbeiter, die Erläuterung verbesserter und transparenter Konditionen sowie Möglichkeiten der Erfolgsbeteiligung. Hier war oft die Rolle des Antreibers zu mehr Geschwindigkeit in der Umsetzung neuer Regeln und Abläufe gefragt.

Nach drei Monaten wurde offensichtlich, dass aufgrund neuer Anforderungen aus Genehmigungsprozessen sowie bezüglich Reporting, Arbeitssicherheit und technischer Verbesserungen in den Produktionsbereichen, der Personalstamm dringend verstärkt und zusätzlich in Qualifikationen investiert werden musste. Damit ergab sich zwangsläufig ein weiterer Schwerpunkt für den Interim CRO: schnellstmöglich qualifiziertes Personal zu rekrutieren sowie einzuarbeiten.

Das Ergebnis – durch den Interim CRO erreicht

Aus ursprünglich geplanten drei Monaten im Einsatz in einem Integration Support Project wurde so ein acht-monatiges Interim-Projekt bestehend aus Werksleitung und Change Management.

Ein Werksleiter (Head of Site & Operations) und ein Technischer Leiter (Manager Engineering & Maintenance) wurden rekrutiert und bei ihrem Start im Unternehmen unterstützt. Ein Finanzcontrolling wurde etabliert, die Stabilität und Wirksamkeit der Organisation am deutschen Standort durch signifikante Personalverstärkung stabilisiert und für künftige Aufgaben ausgerichtet.

Durch die erfolgreiche Integration des deutschen Standortes, im Rahmen der europäischen Expansion des anglo-amerikanischen Auftraggebers, ergeben sich neue Chancen für profitables Wachstum und eine Absicherung gegenüber den immer noch schwer kalkulierbaren Auswirkungen des Brexits und deren Risiken.

Fazit des Interim CRO

Letztlich haben faire Vertragskonditionen, ein neu entwickelter Teamgeist und gegenseitig aufgebautes Vertrauen zwischen britischem Führungsteam und deutscher Werksorganisation die Wende zum Guten und Besseren gebracht. Nur im Team gelingt Integration.

In zwei Wochen am

12.11.2020

erwartet Sie wieder ein interessanter Blog aus der Kategorie Aktuell, in dem wir uns mit der Fragestellung „Wann ist der Markt in der Corona-Krise reif für CROs?“ beschäftigen. Wir freuen uns auf Sie!

2 Gedanken zu „Interim CRO integriert unter Brexit Bedingungen in der Chemiebranche“

  1. Dies ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Zielerreichung einer solchen Hercules-Aufgabe. Mir sind diese Probleme aus Sicht des übernehmenden, internationalen Konzerns sehr vertraut und insbesondere die beschriebenen Herausforderungen zur Integration von KMU’s in den Bereichen HR, ERP und Ablaufstrukturen. Insofern: Glückwunsch!

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    1. Sehr geehrter Herr Dahms,

      vielen Dank für Ihren Kommentar – wir freuen uns über den Zuspruch und das positive Feedback!

      Beste Grüße,
      Ihr HANSE Interim Team

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