Projektstory Standortverlagerung

Location Assessment im harten Wettbewerbsumfeld

Ein Hidden Champion im Maschinenbau sichert seine Wettbewerbsfähigkeit durch eine faktenbasierte, strategische Standortentscheidung mit HANSE Interim Manager.

Wissen Sie eigentlich, wie man einen Standort erfolgreich verlegt?

Während deutsche Unternehmen Milliarden in Übernahmen im Ausland investieren – allein 2024 flossen 31 Milliarden Dollar in den US-Markt – stellt sich eine entscheidende Frage: Wie gelingt eine strategisch durchdachte Standortentscheidung? Expansion ist mehr als nur Kapitalfluss. Wer einen neuen Standort plant, muss zahlreiche Faktoren berücksichtigen, von Fachkräfteverfügbarkeit über logistische Anbindungen bis hin zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Ein schlecht gewählter Standort kann zu unvorhergesehenen Kosten, Produktionsengpässen und Personalproblemen führen. Deshalb ist eine professionelle Standortbewertung unerlässlich, um Risiken zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen.

Die Herausforderung: Eine strategisch geplante Standortverlagerung im Maschinenbau

Ein international erfolgreicher Hidden Champion aus dem Maschinenbau stand vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Um den steigenden Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, war die Neuausrichtung seiner Produktionskapazitäten erforderlich. Die Errichtung eines neuen Werks in Mittelosteuropa sollte sowohl die Fertigungs- als auch die Vorfertigungskapazitäten für hochpräzise Komponenten erweitern. Gleichzeitig galt es, eine optimierte Produktionsstruktur zu schaffen und die Standortwahl strategisch abzusichern. Eine falsche Standortwahl hätte gravierende Folgen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, da sowohl Produktionskosten als auch Lieferzeiten und Qualitätssicherung stark von lokalen Gegebenheiten abhängen.

Die Aufgabenstellung

Die geplante Standortverlagerung im Maschinenbau wurde von mehreren kritischen Faktoren beeinflusst. Die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte bei gleichzeitig moderaten Lohnkosten im Vergleich zu Westeuropa war essenziell. Ziel war es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen wirtschaftlicher Effizienz und technischer Expertise zu erreichen, um den hohen Qualitätsanforderungen der Produktion auch in Zukunft gerecht zu werden.

Standortwahl

Zusätzlich musste die Expansion im Einklang mit den bestehenden Standorten und den dortigen Mitarbeitenden geplant werden.

Gefordert war eine fundierte, faktenbasierte Entscheidungsgrundlage, die wirtschaftliche, operative und strategische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Ein weiteres wichtiges Ziel war es, Risiken wie regulatorische Unsicherheiten, kulturelle Unterschiede und langfristige Infrastrukturentwicklung in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Der HANSE Interim Manager wurde beauftragt, eine strukturierte Standortbewertung durchzuführen und eine belastbare Entscheidungsbasis zu schaffen.

Die Lösung: Strukturierte Standortbewertung als Erfolgsfaktor

Kick-off-Workshop als strategische Basis
Der erste Schritt bestand in einem strategischen Kick-off-Workshop. Hier wurden die zentralen Anforderungen für den neuen Standort definiert:

  • Produktion und Prozesse: Sicherstellung optimaler Produktionsbedingungen für die Kernkomponenten.
  • Personal und Organisation: Bewertung der lokalen Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte.
  • Logistik und Lieferketten: Prüfung der infrastrukturellen Anbindung.
  • Gebäude und Infrastruktur: Klärung der baulichen und standortspezifischen Rahmenbedingungen.
  • Gesetzliche und steuerliche Aspekte: Analyse regulatorischer Rahmenbedingungen und steuerlicher Anreize.
  • Marktzugang und Lieferantennetzwerke: Sicherstellung langfristiger Wettbewerbsvorteile durch lokale Partner.

Basierend auf diesen Kriterien wurde ein detaillierter Bewertungsprozess konzipiert, um potenzielle Standorte systematisch zu analysieren und miteinander zu vergleichen.

Eine strukturierte Bewertung war besonders wichtig, da es sich um eine Standortverlagerung im Maschinenbau handelte, bei der zahlreiche technische und wirtschaftliche Kriterien ineinandergreifen.

Datenbasierte Analyse mit der IBG-Matrixmethode
Auf Grundlage der definierten Kriterien wurde ein umfassender Bewertungsprozess durchgeführt. Mithilfe der bewährten IBG-Matrixmethode wurden verschiedene Regionen zunächst in einer Longlist zusammengefasst und anhand objektiver Kriterien bewertet. Die am besten bewerteten Regionen wurden in eine Shortlist überführt und detaillierter untersucht. Dieser strukturierte Ansatz stellte sicher, dass wirtschaftliche, logistische und arbeitsmarktrelevante Faktoren gleichmäßig in die Entscheidungsfindung einflossen. Eine detaillierte SWOT-Analyse der Standorte lieferte zusätzliche Einblicke in potenzielle Herausforderungen und Chancen.

Die systematische Analyse half dem Unternehmen, die Standortverlagerung im faktenbasiert zu steuern und dabei Risiken sowie Potenziale transparent zu machen.

Das Ergebnis: Entscheidungsgrundlage für den optimalen Standort

Im nächsten Schritt wurden Erkundungsreisen zu den vielversprechendsten Standorten geplant, um durch Vor-Ort-Besuche qualitative Erkenntnisse zu gewinnen und Kontakte zu lokalen Stakeholdern herzustellen. Diese Besuche ermöglichten es, nicht nur harte Fakten, sondern auch weiche Faktoren wie kulturelle Aspekte, Arbeitsmoral und Innovationspotenzial in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Die datenbasierte Analyse zeigte deutliche wirtschaftliche Unterschiede zwischen den untersuchten Regionen auf.

Ein Beispiel hierfür ist die Analyse der Arbeitskosten in ausgewählten mittelosteuropäischen Ländern im Vergleich zu westeuropäischen Standorten. Sie verdeutlichte, wie wirtschaftliche Kennzahlen in die Standortbewertung einfließen und fundierte Entscheidungsprozesse unterstützen.

Zusätzlich wurden Aspekte wie Energiekosten, Verfügbarkeit staatlicher Förderprogramme und Infrastrukturprojekte in die Endbewertung integriert.

Total Labor Cost 2023/2024
Quelle: Eurostat, Labour cost levels (LC_LCI_LEV)

Ein besonders wichtiger Bestandteil des Prozesses war die Risikoanalyse. Durch die Betrachtung geopolitischer Entwicklungen, potenzieller Handelsbeschränkungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten konnte das Unternehmen ein Standortkonzept entwickeln, das langfristige Stabilität und Wachstumschancen sichert.

Standortbewertung und Risikoanalyseprozess

Durch diesen strukturierten Ansatz konnte die Standortverlagerung nicht nur operativ, sondern auch strategisch abgesichert erfolgen.

Fazit:

Dank der strukturierten Vorgehensweise des HANSE Interim Experten für Standortbewertung wurde eine fundierte Entscheidungsbasis geschaffen. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten eine verlässliche Grundlage für die weiteren Planungs- und Umsetzungsphasen. Darüber hinaus ermöglichte der methodische Ansatz eine frühzeitige Identifikation potenzieller Risiken und Chancen, wodurch strategische Weichenstellungen mit maximaler Sicherheit getroffen werden konnten.

Diese Projektstory zeigt eindrucksvoll, wie eine methodisch durchgeführte Standortanalyse Unternehmen dabei unterstützt, nachhaltige und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen, ein entscheidender Faktor zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die erfolgreiche Standortwahl ist ein entscheidender Hebel zur Kostenoptimierung, Effizienzsteigerung und nachhaltigen Marktpositionierung.

Unternehmen, die auf fundierte Standortentscheidungen setzen, gewinnen nicht nur ökonomische Vorteile, sondern auch strategische Sicherheit in einem zunehmend globalisierten Wettbewerbsumfeld.

Eberhard Büttner
Eberhard Büttner
Location Assessment Experte

Mit besten Grüßen 
Ihre HANSE Interim-Geschäftsführung
Andreas Lau

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