Die Interim Management Branche wächst weiter. Konzerne und mittelständische Unternehmen bedienen sich Interim Managern für Problemlösungen in Projekten, herausfordernden Unternehmenssituationen und Zwischenlösungen bei ungedeckten Personalbedarfen.
Die Stäbe und internen Taskforces, die man sich früher leisten konnte, sind längst unter dem Kostensenkungsdiktat zusammengeschrumpft oder abgeschafft. So bleiben wertversprechende Projekte oft unbearbeitet oder der Fortschritt ist schleppend. Außerdem ist das Angebot an (jungen) Arbeitskräften und Managern durch die demographische Entwicklung in Deutschland niedriger als die Anzahl an älteren Mitarbeitern, die in den nächsten Jahren aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet. All dies schafft Bedarf für Interim Manager.
Unklarheit über die Begrifflichkeit „Interim Management“
Doch immer wieder stellen wir in unserer täglichen Arbeit mit unseren Interessenten und Kunden fest, dass der Begriff des Interim Managements und die Dienstleistung des Interim Managers vielen Unternehmern noch nicht ausreichend bekannt ist. Für welchen unternehmerischen Bedarf ist der Interim Manager die richtige Wahl aus dem Instrumentenkoffer der Personaldienstleistungen?
Es kursieren auch verwandte Begriffe wie Manager auf Zeit, Freelancer, Interim Professional, Interim Experte, Zeitarbeiter und andere, die den Markenkern des Interim Managements verschleiern. Auch ist immer wieder festzustellen, dass Unsicherheit besteht, bei welchem Problem eigentlich ein Unternehmensberater und wann ein Interim Manager die bessere Wahl sein können.
Vor diesem Hintergrund diskutierten wesentliche Marktteilnehmer, unter anderem HANSE Interim, und Verbandsvertreter der Interim Management Branche aus der DACH Region auf Einladung des AIMP (Arbeitskreis Interim Management Provider) beim 6. Gipfeltreffen am 01.07.2022 in Luzern intensiv über die Weiterentwicklung der Branche.


Definition Interim Manager
Dabei wurde auch intensiv über den Markenkern des Interim Managements diskutiert und die folgende griffige Definition des Interim Managers verabschiedet:
„Interim Manager:innen sind führungserfahrene und umsetzungsstarke Problemlöser:innen.
Sie stehen einem Unternehmen zeitnah für spezifische Aufgaben und auf begrenzte Zeit zur Verfügung.
Sie schaffen unternehmerischen Mehrwert.“
Aus der Definition wird die Abgrenzung zum Unternehmensberater deutlich. Der Berater hat in der Regel keine Umsetzungskompetenz, die ihm vom Unternehmer zugewiesen wird, sondern nur beratende Funktion. Er entwickelt im Schwerpunkt seiner Tätigkeit Konzepte für z.B. Strategien, Sanierungen, Restrukturierungen, etc., und begleitet deren Umsetzung im günstigen Fall beratend.
Der Interim Manager hingegen analysiert in der Regel nur kurz in seiner Anlaufphase die Ausgangssituation – das kann auch das umzusetzende Konzept eines Beraters sein – um im Schwerpunkt auf Basis seiner Führungserfahrung und nachgewiesener Umsetzungsstärke das Problem im Rahmen der ihm vom Unternehmer zugewiesenen Kompetenz in einer geschätzten Zeitspanne zu lösen.
Auch wird mit der Definition eine Abgrenzung zum Interim Experten geschaffen. Interim Experten werden häufig in Projektteams als Projektmitglied eingesetzt, weil dem Projektteam eine bestimmte meist fachliche Kompetenz im Projektteam fehlt. Ein Beispiel könnte der Einsatz eines im Schiffbau seit vielen Jahren erfahrener Interim Experte sein, der im Rahmen einer Bewertung eines Schiffes unter verschiedenen Planungsszenarien im Rahmen eines größeren Bewertungsteams einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eingesetzt wird.
Wir freuen uns, dass hiermit der Markenkern des Interim Managements noch einmal geschärft wurde.
Ihr HANSE Interim-Team
Andreas Lau und Christian Heuermann
Geschäftsführung
Danke für den Beitrag!
Danke für die Definition!
Danke für die Abgrenzung zu den Unternehmens-Beratern!
Aus meiner Sicht sind die beiden Begriffe Führungserfahrung und Umsetzungsstärke von zentraler Bedeutung!
Vielen Dank an alle Beitragenden in der Runde!
!AYCON ⎜Ulvi I. AYDIN ⎜www.aycon.biz