Strategieüberprüfung in der Transformation

Strategieüberprüfung in der Transformation: Vom Plan zum echten Wandel

Transformation ist in aller Munde

Neue Strukturen, Prozesse, Systeme: alles soll schneller, agiler, effizienter werden. Oft wird dafür ein Interim CTO oder CRO berufen, der die Veränderung vorantreibt. Doch der entscheidende Hebel liegt nicht in der Technologie, nicht in der Organisation, sondern in der Strategie. Wer Transformation wirklich gestalten will, muss regelmäßig prüfen, ob die strategische Richtung noch stimmt.

Warum jede Transformation mit einer Strategieüberprüfung beginnt

In der Praxis zeigt sich: Viele Unternehmen starten Veränderungsprogramme, ohne die eigene strategische Position klar zu hinterfragen. Es wird an Symptomen gearbeitet, an Prozessen, an Strukturen, an Tools, während die eigentliche Frage unbeantwortet bleibt: Wohin wollen wir überhaupt?

Eine Strategieüberprüfung schafft genau diese Klarheit. Sie analysiert das Geschäftsmodell, die Marktposition und die Wettbewerbsfaktoren. Sie legt offen, welche Geschäftsfelder wachsen, welche stagnieren und welche besser losgelassen werden sollten. Erst wenn das Zielbild klar ist, kann eine Transformation wirklich Wirkung entfalten.

Von der Analyse zur Entscheidung

Ein strukturierter Strategieprozess folgt einer klaren Logik:

  • Geschäftsmodellanalyse: Wie verdient das Unternehmen heute Geld und womit morgen?
  • Wertschöpfungskette und Marktumfeld: Welche Teile der Kette schaffen Differenzierung, welche sind austauschbar?
  • Strategische Geschäftsfelder: Wo liegen Potenziale, wo Risiken?
  • SWOT-Analyse und Priorisierung: Welche Handlungsfelder sind wirklich entscheidend für die Zukunft?

Aus dieser Analyse entsteht kein theoretisches Papier, sondern eine Grundlage für Entscheidungen. Unternehmen erkennen, wo sie fokussieren, bereinigen oder erweitern müssen. Oder wie es ein Teilnehmer eines Workshops von Andreas Lau beim AIMP Jahresforum 2025 formulierte:

Wir haben zum ersten Mal gesehen, wo wir wirklich Geld verdienen und wo nicht.

Transformation ohne Strategie ist Aktionismus

In vielen Transformationsprojekten fehlt genau dieser Schritt. Es wird restrukturiert, digitalisiert oder reorganisiert, ohne die strategische Stoßrichtung zu überdenken. Das führt oft zu kurzfristigen Erfolgen, aber langfristig bleibt die Wirkung aus.

Strategische Transformation bedeutet, die Organisation von innen heraus neu auszurichten. Dabei gilt: Process follows strategy, structure follows process.

Erst wenn die Strategie klar ist, lässt sich die passende Prozess- und Organisationsstruktur gestalten.

Alles andere ist Stückwerk.

Strategisch denken. Transformation lenken.
Strategisch denken. Transformation lenken.

Kultur, Führung und Umsetzung: die unterschätzten Erfolgsfaktoren

Eine Strategie ist nur so gut wie ihre Umsetzung. In der Praxis scheitern viele Transformationen weniger an der Analyse, sondern an Haltung, Kommunikation und Führungsverhalten.

Wer neue Wege gehen will, muss die Kultur mitnehmen. Dazu gehört, Werte, Entscheidungslogiken und Verantwortlichkeiten offen anzusprechen. Führungskräfte müssen Orientierung geben und konsequent vorleben, was die neue Strategie bedeutet.

Oder, um es pointiert zu sagen: Visionen ohne Aktionen sind Halluzinationen.

Kontinuität statt 5-Jahres-Plan

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Abkehr von starren Strategiezyklen. In Zeiten von multiplen Krisen und hoher Dynamik ist eine jährliche oder gar kontinuierliche Strategieüberprüfung der bessere Weg. Sie ermöglicht, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen und den Kurs laufend anzupassen.

Strategiearbeit wird damit Teil des unternehmerischen Alltags, nicht ein Projekt, das alle paar Jahre neu gestartet wird.

Fazit: Wer sich nicht transformiert, wird restrukturiert

Transformation ist kein Selbstzweck. Sie ist ein fortlaufender Prozess, der nur funktioniert, wenn Strategie, Kultur und Umsetzung zusammenwirken. Die regelmäßige Strategieüberprüfung ist dabei kein Luxus, sondern Überlebensfaktor.

Oder einfacher gesagt: Wer sich nicht transformiert, wird restrukturiert. Und wer seine Strategie aktiv überprüft, bleibt handlungsfähig, selbst in Zeiten dauerhafter Veränderung.

Mit besten Grüßen 
Ihre HANSE Interim-Geschäftsführung
Andreas Lau

PS: Wer neugierig geworden ist, hat im November beim DDIM Kongress Gelegenheit, am Workshop von Andreas Lau teilzunehmen. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Erarbeitung von Ideen und Ansätzen zur Strategieüberprüfung in der Transformation. Der Workshop ist interaktiv, praxisnah und lädt zum offenen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden ein.

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